WHEY PROTEIN UND DAS WHEY HYDROLYSAT IM VERGLEICH.
Wie wir wissen, gilt Whey Protein als das „schnell“ wirkende Protein. Nimmt man es direkt nach dem Training zu sich, wird man einen Anstieg der Aminosäuren erleben, der zur Bildung größerer und stärkerer Skelettmuskelfasern führt.
Whey ist jedoch nicht gleich Whey.
Interessant ist: Vergleicht man ein ganzes Whey Protein mit der hydrolisierten Form, führen beide zu einer Insulinausschüttung.
Ob das damit zusammenhängt, wie schnell der Darm das Protein abbaut, ist ein völlig anderes Thema.
STUDIEN: WHEY PROTEIN vs WHEY HYDROLYSAT
Bei einer Studie tranken gesunde Männer eine 500ml Lösung, die entweder 45 Gramm Whey Protein oder Whey Protein-Hydrolysat enthielt. Interessanterweise benötigten beide Flüssigkeiten 18 bis 23 Minuten,
um aus dem Magen zu gelangen.
Die maximale Plasma-Insulinkonzentration stellte sich später ein nach 40 bzw. 60 Minuten – und lag beim Hydrolysat 28 Prozent höher als beim Whey -Protein.
Das deutet darauf hin, dass Whey ein effektiv förderndes Mittel für die Insulinausschüttung ist.
Noch besser ist jedoch, wenn Sie ein Hydrolysat einnehmen.
Dadurch wird die maximale Insulinkonzentration noch weiter erhöht — und zwar durch einen Mechanismus,
der in keinem Zusammenhang mit der Peptid-Lösung steht, die aus dem Magen gelangt.
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Es sind also vielleicht die Dipeptide und Tripeptide im Hydrolysat, die zu einer größeren Insulinantwort beitragen. Würde das auch zu einem weiteren Anabolismus nach dem Training beitragen? Ich meine ja.
Wir wissen, dass Kohlenhydratrückstände wie Kaseinmakropeptid und vor allem Glykomakropeptid im Whey Protein Konzentrat wichtig für den Körperfettgehalt sein können (Kaseinmakropeptid ist eine Zusammensetzung von glykosylierten und nicht-glykosylierten Kohlenhydratrückständen).
Überprüfen wir mal eine Tierstudie:
Bei Ratten wurde der Einfluss des Whey-Proteins und des Glykomakropeptids auf die Gewichtszunahme und den Körperfettgehalt untersucht.
Die Nager wurden nach Belieben sieben Wochen lang gefüttert. Verabreicht wurden fünf verschiedenartige
Nahrungsmittel, die sich hinsichtlich des Proteintyps unterschieden:
1) Casein
2) gegrilltes Rindfleisch
3) kein Glykomakropeptid
4) Molke-Proteinhydrolysat mit Glykomakropeptid (mit 100 Gramm pro Kilo Körpergewicht)
5) Hydrolysat plus Glykomakropeptid (mit 200 Gramm pro Kilo Körpergewicht).
Die Ratten, die die größte Menge Glykomakropeptid verabreicht bekamen, verloren auch das meiste Fett.
Das Glykomakropeptid scheint also einen wesentlichen und zusätzlichen Einfluss auf die
Fettansammlung zu nehmen, wenn es mit Whey Protein kombiniert wird.
Kohlenhydratrückstände im Molke-Proteinkonzentrat können den Körperfettgehalt beeinflussen.
Das Whey Protein allein macht scheinbar den überwiegenden Einfluss aus und kommt für
70 Prozent der Gesamtwirkung bei der Gewichtszunahme auf.
WEITERE STUDIEN ÜBER WHEY PROTEIN HYDROLYSAT
Eine andere Studie verglich die Auswirkungen von Glukose und Whey Protein auf die Körperkomposition,
sowie auf das Sättigungsgefühl und die Nahrungsmittelaufnahme.
Für die Forscher war die Zeit entscheidend, die zwischen dem Sättigungsgefühl und der nächsten Mahlzeit lag. Testpersonen waren normalgewichtige und fettleibige Jungen.
Man fand heraus, dass das Whey Protein die Nahrungsaufnahme bei den Normalgewichtigen unterdrückt hatte,
aber nicht bei den fettleibigen Probanden.
Whey wirkt normalerweise als starker Stimulus für die Insulinausschüttung und als wichtigster Regulator der Körperkomposition.
Allerdings nicht bei dicken Menschen.
FAZIT:
Ich würde Ihnen dringend empfehlen, direkt nach dem Training einen auf Whey basierenden Shake zu trinken. Der Whey Anteil sollte zwischen 20 und 25 Gramm betragen. Ergänzen Sie den Drink nicht mit Kohlenhydraten, wenn Sie Fett loswerden wollen! Falls es Ihr direktes Ziel ist, mehr Gewicht zuzulegen, dann ergänzen Sie den Shake mit einigen Kohlenhydraten, zum Beispiel mit Erdbeeren und Bananen.