L-ORNITHIN WUNDERWAFFE FÜR WACHSTUMHORMONPRODUKTION

Vor etwa 25 Jahren war L-Ornithin ein beliebtes Supplement unter Sportlern. Dabei handelt es sich um eine freie Aminosäure, die aber im Allgemeinen nicht in proteinreichen Lebensmitteln vor­kommt.

Der menschliche Körper produziert L-Ornithin aus der Aminosäure L-Arginin, und zwar durch die Aktivität des Enzyms Arginase.

Es spielt eine entscheidende Rolle im Harnstoffzyklus, bei dem Stickstoffabfall­produkte zerlegt werden, die vom Protein­stoffwechsel übrig bleiben. Der Harnstoff­zyklus ist von zentraler Bedeutung, um eine erhöhte Ammoniakproduktion zu vermei­den, die während des Trainings auftritt und mit Trainingsermüdung in Zusammenhang steht. L-Ornithin war jedoch vor allem deshalb so beliebt, weil es als effektiver Auslöser der Wachstumshormonausschüttung galt. Und tatsächlich wurde behauptet, dass es zwei­mal so effektiv sei wie L-Arginin.


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Noch heute ist L-Ornithin in vielen Sport­nahrungsprodukten enthalten. Zum Beispiel in denen, die dafür werben, dass sie die Aus­schüttung des Wachstumshormons (HGH) erhöhen. Oder auch in Produkten, die die Stickoxidausschüttung fördern.

STUDIEN ÜBER L-ORNITHIN

Eine Doppelblindstudie, die durch eine Placebo-Kontrollgruppe ergänzt wurde, deutet jedoch darauf hin, dass einige der interessantesten Wirkungen L-Ornithins bei den letzten Forschungen vielleicht über­sehen worden sind.

Studienverlauf

Neun Frauen und acht Männer im Durchschnittsalter von 40 Jahren bekamen acht Tage lang entweder ein Placebo oder sie nahmen für sieben Tage täglich 2000 Milligramm L-Ornithin und am letzten Tag 6000 Milligramm zu sich. Zu den Untersuchun­gen während des Trainings gehörten auch wiederholt durchgeführte Tests hinsichtlich der Ermüdung der Pro­banden.

Nach einer Woche konnte bei den Teilnehmern, die das L-Ornithin zu sich genommen hat­ten, ein Anstieg der Serumtriglyzeride verzeichnet werden – das heißt Fettfreie Fettsäuren und Ketone, die als Nebenprodukte des Fettstoffwechsels gelten.

Studienergebnisse:

Solche Ver­änderungen weisen auf eine erhöhte HGH-Ausschüttung hin. Das ist interessant, denn vor dem Training hatten die Proban­den eine Zucker­lösung getrunken. Und ein hoher Blutzuckerspiegel schwächt die HGH-Ausschüttung.

Eine der Funktionen von HGH besteht tatsächlich darin, eine erhöhte Hypoglykämie (Unterzuckerung) auszugleichen.

Die Teilnehmer aus der L-Ornithin-Gruppe wiesen auch mehr Harnstoff und L-Ornithin in ihrem Blut auf. Das deutet darauf hin, dass L-Ornithin tatsächlich beim Harnstoffzyklus nachgeholfen hat.

Die Schlussfolgerung ist: Nimmt man Ornithin vor dem Training ein, wird nicht nur die HGH-Ausschüttung gefördert, sondern auch das Blutammoniak verringert. Dadurch könnte man länger trainieren, ohne zu ermüden.

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Die Probanden aus der Ornithin-Gruppe wiesen außerdem eine größere Menge an verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAAs) auf als die Kontrollgruppe. Das deutet darauf hin, dass L-Ornithin die Ver­ringerung der im Muskel befindlichen BCAAs unterdrückt, die während eines harten Trainings produziert werden. Höhere Anteile an BCAAs wetteifern mit L-Tryptophan, einer anderen Aminosäure, um den Zugang ins Gehirn. Das ist bezeichnend, denn wenn Tryptophan ins Gehirn eintritt, wandelt es sich schnell in Serotonin um. Und Serotonin ist eine Gehirnchemikalie, die mit Ermüdungserscheinungen verbun­den wird. Die Ornithin-Gruppe zeichnete sich auch durch höhere Anteile an Alanin aus, einer weiteren Aminosäure. Alanin kann in der Leber in Glukose umgewandelt werden und fließt danach als fertig verfüg­bare Energiequelle in den aktiven Muskel zurück.

Basierend auf all dem würde man nun davon ausgehen, dass die Ornithin-Gruppe weniger Ermüdungserscheinungen zeigte. Und genau das war auch der Fall aber nur bei den Frauen, deren Körper höhere Anteile an L-Ornithin aufwiesen. Die Forscher behaup­ten: Wäre die Konzentration des Plasma-Ornithins bei den Männern höher geblieben, hätten sie wohl auch weniger Ermüdungs­erscheinungen gezeigt.

Fazit:

Da L-Ornithin in der Regel nicht in proteinhaltigen Lebens­mitteln enthalten ist, vermutet man, dass es ein effektives Nahrungsergänzungsmittel zur Behandlung von Ermüdung sein könnte.


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